Machen Sie sich Sorgen um Ihr Kind, weil das Smartphone zum ständigen Begleiter geworden ist? Ohne Instagram, WhatsApp, Youtube & Co. geht nichts mehr? Das MENTOR Nachhilfe-Institut erläutert fünf typische Anzeichen für eine Social-Media-Sucht bei Kindern und wie Eltern darauf reagieren sollten.
Instagram und Facebook sind wie Schokolade: Jeder Like, so Experten, setzt in ähnlicher Weise das Glückshormon Dopamin frei. Angesichts dieses Glückspotenzials verwundert es nicht, dass der durchschnittliche User rund 50 Mal am Tag auf sein Smartphone schaut. Besonders wichtig sind die sozialen Medien für Kinder und Jugendliche. 12- bis 17-jährige Deutsche verbringen durchschnittlich pro Tag zwischen 2,5 und 3 Stunden in sozialen Netzwerken, wie eine aktuelle Studie der DAK belegt.
Kinder können süchtig nach Social Media werden
Das exzessive Chatten, Posten und Kommentieren kann gerade bei Kindern und Jugendlichen leicht zur Sucht ausarten. Wer von früh bis spät online ist – und teilweise nicht einmal beim Schlafen das Handy ausschaltet –, kann leicht in eine krankmachende Abhängigkeit rutschen, so das Ergebnis der DAK-Studie. Die Sucht nach sozialen Medien, die in Deutschland hochgerechnet rund 100.000 Jugendliche und Kinder trifft, hat gravierende Folgen: Schlafmangel, Realitätsflucht und Unzufriedenheit bis hin zur Depression sind mögliche Konsequenzen.
Das heißt für Sie als Elternteil: Sie sind nicht allein mit der Sorge, ob Ihr Kind süchtig nach sozialen Medien ist! Auch Streitigkeiten um die Handynutzung sind laut DAK-Studie an der Tagesordnung. Mehr als 20% der Jugendlichen haben im Rahmen der Studie zugegeben, dass es in Bezug auf das Smartphone manchmal – bei 6 % sogar häufig – zum Streit mit den Eltern kommt.
Zwischen Sucht und Interesse liegt oft nur ein schmaler Grat. Sollten Sie eines oder mehrere der folgenden Warnzeichen bei Ihrem Kind beobachten, ist es Zeit zu handeln:
Die fünf wichtigsten Warnzeichen bei jungen Usern
1. Ihr Kind ist in jeder Situation online
Das Kind zeigt einen Kontrollverlust und kann seine Zeit für soziale Medien nicht mehr selbst begrenzen. Es nimmt das Smartphone mit ins Bett und kann sich selbst auf der Toilette nicht davon trennen. Das Kind riskiert sogar seine Gesundheit durch permanentes Surfen, wenn es zu Fuß auf der Straße unterwegs ist.
2. Ihr Kind lädt das Handy mehrmals pro Tag auf
Bei normalem Gebrauch hält der Akku problemlos über den Tag durch. Nur bei übermäßigem Gebrauch (oder natürlich bei einem defekten Akku) ist ständiges Nachladen erforderlich.
3. Ihr Kind schwindelt, ist reizbar und aggressiv
Wer sein Handy nie abschaltet, kann Züge aufweisen, die an Suchtkranke erinnern: Hardcore-User von sozialen Medien spielen das Ausmaß ihrer Nutzung herunter und/oder leugnen, dass sie ständig „on“ sind. Beim Entzug des Smartphones wird das Kind extrem aggressiv, hilflos oder deprimiert. Das hat Gründe: Wer süchtig nach sozialen Medien ist, braucht „Likes“ für sein Ego und hat das unerträgliche Gefühl, ohne Social Media etwas zu verpassen. Fehlt positives Feedback auf Nachrichten oder Fotos, sind die Betroffenen wütend, enttäuscht und unglücklich. Der sehnliche Wunsch, das Smartphone möge sich melden, wird dann zum stetigen Begleiter, der die handyfreie Zeit dominiert.
4. Ist Kind hat große Probleme, sich zu konzentrieren
Der übermäßige Gebrauch des Smartphones senkt die geistige Leistungsfähigkeit. Betroffene können einem Gespräch schlechter folgen und sind oft abgelenkt, weil sie auf ihr Handy achten. Indem sie das Smartphone immer im Blick haben, wird das reale Leben (fast) zur Nebensache.
5. Ihr Kind vernachlässigt reale Freunde und frühere Hobbys wegen des Smartphones
Instagram wird für die Betroffenen wichtiger als die Menschen, mit denen er oder sie tagtäglich Umgang hat. Die Kinder unterbrechen Unterhaltungen mit Freunden oder Eltern, wenn es eine neue Nachricht am Smartphone gibt. Entsprechend unbedeutend werden die Erlebnisse im realen Leben.
Warnzeichen erkannt – was nun?
Wer derartige Suchtmerkmale an seinem Kind bemerkt, sollte dringend die Notbremse ziehen! Auch wenn es zu Streit führt: Als erstes steht ein Gespräch mit dem Kind an, in dem klare Regeln für einen vernünftigen Umgang mit dem Smartphone definiert werden.
Ignoriert Ihr Kind jede Regel und kann seine Handysucht nicht mehr kontrollieren? Dann kann es nützlich sein, Hilfe von außen zu holen. Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus, fragen Sie Ihren Hausarzt um Rat oder suchen Sie eine Suchtberatungsstelle auf, z. B. eine Beratungsstelle des Fachverbands Medienabhängigkeit e.V. Natürlich können Sie sich auch mit dem MENTOR Nachhilfelehrer austauschen, der Ihr Kind unterrichtet.
Bildquelle: Scott Griessel – stock.adobe.com
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