Einigen Schülern liegt das Schreiben förmlich im Blut – andere tun sich schwer mit der Rechtschreibung und Zeichensetzung: Heißt es nun Fluß oder Fluss? Schreibt man Apfel groß oder klein? Und wann steht vor „und“ ein Komma? Wimmeln die Diktate vor Fehlern, verdonnern viele Eltern ihren Nachwuchs auf unsanfte Art zum Lernen. Heißt: Ein Elternteil diktiert einen Text aus dem Lehrbuch oder Internet; das Kind muss schreiben. Diese klassische Art, Schreiben zu lernen, ist für beide Seiten jedoch eine Qual. Wer hat schon Lust darauf, nach Feierabend „sinnlose“ Texte zu diktieren? Welches Kind jubelt, wenn es sich abends vor dem Schlafengehen noch mit seiner Schulschwäche auseinandersetzen muss?
Wer seinem Kind beim Schreibenlernen unter die Arme greifen möchte, kann es cleverer angehen. Das MENTOR Nachhilfe-Institut hat für Sie die hilfreichsten Methoden zusammengestellt, mit denen das Schreibenlernen – und damit das Üben fürs Diktat – einfacher zu bewerkstelligen ist.
1. Rechtschreibung mit Lernkarten üben
Lernen lebt von Wiederholung: Falsch geschriebene Worte müssen immer wieder geschrieben werden, bis die richtige Schreibweise im Langzeitgedächtnis verankert ist. Darum empfiehlt sich das Schreibenlernen mit Karteikarten. Bei dieser Methode schreibt das Kind Worte, die ihm Schwierigkeiten bereiten, auf Karteikarten (pro Karte ein Wort) und sortiert diese in einen Karteikasten ein, der in drei Fächer unterteilt ist. Die „Problemworte“ können aus alten Diktaten oder aktuellen Hausaufgaben stammen. Beim gemeinsamen Lernen greifen Mama oder Papa nun nach dem Zufallsprinzip eine Karte aus dem vordersten Fach des Karteikastens und diktieren das dort niedergeschriebene Wort. Notiert das Kind das diktierte Wort fehlerfrei, zeichnet es einen Smiley auf die Karte und sortiert die Karte in das zweite Karteifach ein. Ist das Wort fehlerhaft, wird das Wort gemeinsam korrigiert und die zugehörige Karte einfach wieder in das erste Fach des Karteikastens zurückgesteckt – bis sie nach dem Zufallsprinzip wieder „dran“ ist. Karten im ersten Fach diktieren Sie Ihrem Kind mehrfach pro Woche. Karten, die sich im zweiten Fach befinden (also: schon einmal richtig geschrieben wurden) nur zweimal pro Woche. Diese Karten dürfen in Fach drei wandern, sobald sie nochmals richtig geschrieben wurden. Karten aus dem dritten Fach – Sie ahnen es – werden noch seltener diktiert (z. B. alle zwei Wochen) und können aus dem Karteikasten aussortiert werden, wenn fünf Smileys aufgezeichnet sind (Ihr Kind das Wort also fünf Mal richtig geschrieben hat).
2. Lernen in Wortpaaren
In den Ferien fährt die ganze Familie zum Beispiel ans „Meer“… oder war es das „Mehr“? Bei solchen sogenannten homophonen Worten gleicht sich die Aussprache beider Begriffe, die aber eine völlig unterschiedliche Bedeutung haben. Der Schüler muss also im ersten Schritt verstehen, welches beider Wörter überhaupt gemeint ist, um dann das Wort richtig zu Papier zu bringen. Bei Vertretern dieser Wortgruppe zahlt es sich darum aus, gleich in Wortpaaren zu lernen.
3. Der Schüler wird zum Lehrer
Je jünger das Kind, desto wichtiger ist der spielerische Ansatz beim Lernen. Drücken Sie – neben Puppen, Kuscheltieren oder Playmobil-Figuren – doch mal die Schulbank und übergeben Sie Ihrem Kind die Rolle des Lehrers, der den Schülern das Schreiben beibringen soll. Fragen Sie in der Rolle des Schülers Dinge, die Ihr Kind auf jeden Fall weiß – aber auch Dinge, bei denen Ihr Kind nachdenken muss.
4. Rechtschreibregeln pauken
Substantive werden ohne Ausnahme immer großgeschrieben. Wer diese – und andere Rechtschreibregeln – verstanden hat, macht deutlich weniger Fehler. Anstatt dem Kind Texte zu diktieren, macht es also Sinn, die dahinterstehenden Regeln zu pauken. Nun liegt bei den meisten Eltern die eigene Schulzeit weit in der Vergangenheit und nicht jeder beherrscht die Regeln „aus dem FF“. Wer selbst unsicher ist und dem Kind keine Angriffsfläche bieten möchte, holt einfach einen Nachhilfelehrer dazu.
5. Sprechen Sie die Lehrkraft an!
Wenn das Diktat voller Fehler ist, kann auch eine Rücksprache mit dem Deutschlehrer hilfreich sein. Wo hakt es aus Sicht des Lehrers? Was – und wie – sollte das Kind am besten üben? Weist das Kind nach Meinung des Lehrers Wissenslücken aus früheren Schuljahren auf, sodass eine professionelle Nachhilfe mehr Sinn macht als allein zu Hause zu lernen? Oft haben Lehrer praktische Tipps auf Lager, die Eltern im Alltag helfen.
Bildquelle: st-fotograf / Adobe Stock
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