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Dyskalkulie: So helfen Sie Ihrem Kind bei Rechenschwäche

24. April 2019

Ihr Kind notiert Zahlen ungewollt spiegelverkehrt, verhaspelt sich bei den Nachkommastellen und versteht nicht, welche Zahl größer oder kleiner ist? Dann leidet Ihr Kind möglicherweise unter einer Rechenschwäche (Dyskalkulie). Diese Situation ist belastend – für alle Beteiligten: Das Kind fühlt sich als Versager. Die Eltern fragen sich hingegen verzweifelt, wie sie ihrem Kind das „Matheproblem“ nehmen können. Das MENTOR Nachhilfe-Institut beleuchtet die Hintergründe der Rechenschwäche und zeigt, wie Eltern konkret helfen können.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnose stellen
Bei einem Verdacht auf Rechenschwäche gilt: Sofort handeln! Je länger die Rechenschwäche unentdeckt bleibt, desto größer werden die Wissenslücken – und dementsprechend größer der Kampf mit weiterführendem Lernstoff. Kindern, die mit den grundsätzlichen Rechenregeln noch nicht zurechtkommen, haben keine Chance, im Unterricht mitzuhalten. Darum gibt es in einigen Bundesländern spezielle Fördermöglichkeiten für Kinder mit diagnostizierter Dyskalkulie.

Am besten nehmen Sie Kontakt zum Mathelehrer Ihres Kindes auf und schildern Ihre Vermutung. Gemeinsam mit dem Lehrer sollten Sie die nächsten Schritte abstimmen. Die Diagnose wird dann durch einen Kinderarzt oder Psychologen gestellt, den Sie zusätzlich zu Rate ziehen können. Erster Ansprechpartner sollte dennoch der Mathelehrer bleiben.

Der Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V. hat in seiner Mediathek einen Informationsfilm zum Thema „Diagnose Dyskalkulie“ bereitgestellt – ein erster, hilfreicher Ansatzpunkt für Eltern, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Der Verband bietet Eltern auch ein Beratungstelefon.

Integrieren Sie das Rechnen in den Alltag
Lassen Sie das Rechnen ganz ohne Druck zur Normalität werden. Besonders förderlich ist es, kleine anschauliche Rechenbeispiele in den Alltag zu integrieren – vom gemeinsamen Äpfel-Abzählen im Supermarkt über den Kassensturz beim Taschengeld bis hin zur Berechnung der richtigen Menge beim Lieblings-Kochrezept.

Stützen Sie Ihr Kind emotional
Kinder, die sich im Matheunterricht verloren fühlen, fürchten Versagensdruck sowie das Gelächter der Mitschüler. Dies führt unweigerlich zu noch geringerer Motivation und großer Ablehnung gegenüber dem Rechnen. Auch die Ermahnungen und schlechten Benotungen seitens der Lehrer können dazu beitragen, dass Kinder bei Mathematik „auf Durchzug“ stellen.
Umso wichtiger ist es, dass Mama und Papa zu Hause dann nicht auch noch die Rolle von zwei „meckernden Lehrern“ übernehmen. Zeigen Sie, dass Sie Ihr Kind mit Gelassenheit, Zuversicht und Verständnis emotional unterstützen. Dadurch holen Sie sich Ihren Familienfrieden zurück, und Ihrem Kind fällt es leichter, die aktuelle Situation zu akzeptieren und ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen.

Lassen Sie Ihr Kind gezielt üben
In unserem Nachhilfe-Institut stellen uns Eltern immer wieder die Frage, ob es Sinn macht, dass sie selbst mit ihrem Kind zu Hause Mathe üben. Die Antwort lautet: Ja, wenn die Rechenschwäche früh diagnostiziert wurde, die Wissenslücken recht klein sind und das Kind bereitwillig mit Mama oder Papa lernt. In diesem Fall tun Sie Folgendes: Schauen Sie sich die Fehler aus den letzten Hausaufgaben gemeinsam an. Versuchen Sie, die Schwächen zu identifizieren. Auf der Grundlage der regelmäßigen Fehler-Beobachtungen lässt sich dann im Idealfall ein Muster erkennen und gemeinsam ein maßgeschneiderter Lernplan erstellen, um gezielt gegen die Wissenslücken vorzugehen.

Erfahrungsgemäß wird das Eltern-Kind-Lernen oft jedoch zur Qual. Wenn die Dyskalkulie spät erkannt wurde, sehr große Wissenslücken herrschen und das Kind sich jedem Lernen daheim verweigert und „Mathe hasst“, macht es Sinn, dass Eltern sich zurückziehen und ihrem Kind einen professionellen Coach zur Seite stellen. Ein Nachhilfelehrer weiß, wie man mit der verzwickten Situation umgeht. Zudem kann er als neutraler Dritter eine andere Rolle einnehmen, als es die Eltern können – gänzlich frei von gefühltem Erwartungsdruck.

Bildquelle: gpointstudio / Adobe Stock 

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